Sind Tageslichtwecker wirklich gesünder?
Tageslichtwecker gibt es schon eine ganze Weile. Funktionieren tun sie mit LEDs, die sowohl in Helligkeit als auch Farbtemperatur variabel sind. Das ermöglicht den Eindruck eines perfekten Sonnenaufgangs, der einem Schritt für Schritt das sanfte Aufwachen ermöglicht. Aber was steckt eigentlich dahinter? Sind Tageslichtwecker tatsächlich gesünder als der herkömmliche Wecker – und wenn ja, warum? All das haben wir für Sie herausgefunden.
Ein schrilles Piepen, ein nerviges Gedudel und schon ist der Tag, der eigentlich gerade erst begonnen hat, im Eimer. Wecker gehören zu den wohl meist gehassten Gebrauchsgegenständen und selbst unseren Lieblingssong können wir nach einigen Tagen als Smartphone-Wecker nicht mehr hören. Wecker sind laut und egal mit welchem Klingelton – sie reißen uns ebenso abrupt wie zuverlässig aus dem Schlaf.
Dabei zeigen Studien, dass Menschen mehr als 20 Minuten brauchen können, um aus dem Schlaf zu erwachen. Binnen dieses Zeitraums wird das Gehirn erst langsam aktiv, Reaktionszeit und Konzentrationsfähigkeit sind geringer als im Wachzustand. Reißt uns der Wecker also Punkt 6.30 Uhr aus dem Schlaf, heißt das noch lange nicht, dass wir auch richtig wach sind. Gesünder ist daher ein stufenweises Wachwerden über einen Zeitraum von etwa einer halben Stunde.
Mit der Sonne aufwachen!
Tageslichtwecker wollen genau da ansetzen. Sie setzen auf “natürliches Wachwerden” und imitieren damit den natürlichsten Wachmacher den es gibt: den Sonnenaufgang. Dazu ahmen integrierte LEDs in bis zu 20 Stufen die Farbstufen des Sonnenaufgangs nach. Angefangen bei sanftem Morgenrot bis hin zu hellem Tageslicht. Laut Herstellern wird in diesem Verlauf auf natürliche Weise das Wachhormon Cortisol ausgeschüttet und ein gesundes, ausgeglichenes Aufwachen ermöglicht.
Gerade in den Wintermonaten sind Tagesmüdigkeit und Trägheit angesichts weniger heller Stunden am Tag keine Seltenheit. Grund dafür ist das Schlafhormon Melatonin, dass in der dunklen Jahreszeit auch tagsüber erhöht ausgeschüttet wird. Ein Tageslichtwecker kann diesem Effekt auf natürliche Weise entgegenwirken.
Welcher Tageslichtwecker ist der richtige?
Grundsätzlich gilt: Je höher die Lichtintensität des Weckers, desto besser. Forscher empfehlen eine Lichtstärke zwischen 5 000 bis 10 000 Lux, um das kräftige Sonnenlicht möglichst naturgetreu zu imitieren. Bislang gibt es diese Lichtstärke allerdings nur bei speziellen Lichttherapie-Geräten, wie dem EnergyUp White Licht von Philips. Tageslichtwecker changieren in der Regel zwischen 200 und 350 Lux. Hier sollte man ergo nach einem möglichst lichtstarken Produkt Ausschau halten.
Wem das Licht zum Aufwachen allein nicht reicht, kann dennoch auf einen Tageslichtwecker zurückgreifen. Während das natürliche den Biorhythmus unterstützt, bieten viele Tageslichtwecker zusätzlich optionale Naturgeräusche wie Vogelzwitschern oder Wellenrauschen an. Außerdem lässt sich bei vielen Tageslichtweckern auch ein klassischer Klingelton einrichten, der das sanfte Erwachen mit Licht zusätzlich unterstützt.
Quelle(n): zeit.de/zeit-wissen/2011/03/Dossier-Schlafen-Dramaturgie/seite-3; www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/leonardo/wecker118.html
Bilderquelle(n): tarasov_vl - Fotolia.com